Weltwassertag: Zugang zu sauberem Wasser in der kältesten Hauptstadt der Welt

World Vision: Zugang zu sauberem Wasser ist erste Priorität bei Entwicklungszusammenarbeit
Unterschiedliche Herausforderungen bei der Versorgung zwischen Stadt und Land

Friedrichsdorf, 21. März 2011. Angesichts des Weltwassertags am 22. März weist die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision auf die Bedeutung von sauberem Trinkwasser für die Gesundheit  der Menschen hin. Durch verunreinigtes Wasser sterben jedes Jahr Millionen von Kindern unter fünf Jahren. In der Entwicklungszusammenarbeit von World Vision hat der Zugang zu sauberem Wasser erste Priorität. Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto: "Wasser für Städte". Und in der Tat ist das weltweite Wachstum der Städte dramatisch: Seit 2008 leben erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern ist das Wachstum oft nicht reglementiert. Daraus resultieren spezielle Anforderungen an die Versorgung der Menschen, die oft in Gebieten mit katastrophaler und rückständiger Infrastruktur leben müssen.

So auch in Ulan Bator, der "kältesten Hauptstadt der Welt" (Jahresdurchschnittstemperatur: minus zwei Grad). Mittlerweile leben hier über eine Million Menschen, fast drei mal so viele wie vor 20 Jahren. Grund für den sprunghaften Anstieg der Bevölkerung ist vor allem die Landflucht gepaart mit einer hohen Geburtenrate. Traditionell wird in der Mongolei mit Wasser sehr sparsam umgegangen, denn es ist ein knappes Gut. Eine Konsequenz für Stadtbewohner: Mangelnde Hygiene, die die Verbreitung von vermeidbaren Krankheiten begünstigt.

World Vision Deutschland unterstützt in Tolgoit, einem Stadtteil von Ulan Bator, seit Oktober 2009 die Verbesserung der Sanitär- und Wasserversorgung. 225 Großfamilien verlegten in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen Wasseranschlüsse und bauten Waschgelegenheiten oder auch einfache Toiletten. Davon profitieren direkt mehrere tausend Menschen. Manfred Schäfer betreut von deutscher Seite aus das Projekt: „Die Wasserleitungen zu verlegen ist eine Herausforderung. Denn sie müssen wegen der extremen Kälte im Winter besonders tief verlegt werden, damit der Frost sie nicht zerstören kann." Zudem klären die Mitarbeiter des Projektes auch über Hygiene auf und beteiligen die Bevölkerung an der Entscheidung darüber, wo die neuen Anlagen entstehen sollen. Denn die Benutzer der Anlagen sollen Wartungs- und Reparaturkosten selber tragen. Und das tun sie nur, wenn sie in Planung und Bau eingebunden waren.

Eingebunden werden auch die Bewohner ländlicher Regionen, wenn es um den Aufbau von Infrastruktur zur Wasserversorgung geht, wie im World-Vision-Projekt King`Ori in Tansania. Auch hier herrschte Mangel an sauberem Wasser, doch die Siedlungen dort liegen weit verstreut, so dass es unmöglich ist, jedes Haus an eine Wasserleitung anzuschließen. In Zusammenarbeit mit örtlichen „Wasserkomitees" hat World Vision in der Region des King`Ori-Projektes stattdessen eine 5,7 Kilometer lange Wasserleitung gelegt und Wassertanks mit Filtern bereitgestellt. Durch den zusätzlichen Bau von Brunnen und Handpumpen haben jetzt insgesamt 16.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser in weniger als einem Kilometer Entfernung. Dies verbessert die häusliche Hygiene und ermöglicht den Kleinbauern Gemüseanbau und Hühnerzucht. Durch unsauberes Wasser verursachte Krankheiten sind deutlich zurück gegangen.

 

Quelle

Tags:
Weltwassertag, World Vision
Datum:
Montag, 21. März 2011, 14:35 Uhr

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