Dürre am Horn von Afrika – Kleinkinder besonders gefährdet

Dürre am Horn von Afrika - Kleinkinder besonders gefährdet
Internationales Kinderhilfswerk World Vision weitet Hilfsaktionen aus

Friedrichsdorf, 29.06.2011- Am Horn von Afrika sind derzeit über 8,5 Millionen Menschen von einer Dürrekatastrophe betroffen. Dort hat es seit Monaten nicht mehr geregnet, berichtet das internationale Kinderhilfswerk World Vision. Vor allem in Äthiopien, Kenia und Somalia hat sich die Situation nach dem Ernteausfall im Oktober noch weiter verschärft. Die alljährlichen Regenfälle im Frühjahr sind weitgehend ausgeblieben, deshalb wird es in den kommenden Monaten zu weiteren Ernteausfällen kommen. Aber auch die Viehnomaden leiden, denn viele ihrer Tiere sind bereits gestorben, ihre Herden drastisch reduziert. Jetzt droht eine Hungersnot in der Region.

„Wir machen uns vor allem Sorgen um Kinder unter fünf Jahren", erklärt der World-Vision-Vorstand Christoph Waffenschmidt. „Denn Mangelernährung in so jungen Jahren wirkt sich ein Leben lang aus. Selbst wenn die Dürre irgendwann vorbei ist - die Folgen für die Kinder bleiben immens."

Durch andauernde Mangelernährung verzögert sich die geistige und körperliche Entwicklung von Kleinkindern. Das wirkt sich unmittelbar auf Lernfähigkeiten, aber auch auf die Entstehung chronischer Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen aus. Dagegen hilft die gezielte Versorgung mit Lebensmitteln, die besonders reichhaltig an Proteinen, Vitaminen und Eisen ist.  

Allein in Kenia leiden etwa 2,4 Millionen Menschen in den ländlichen Gebieten unter dem drastischen Wassermangel. Der Ziegenhalter und sechsfache Vater Mohammed Yusuf ist einer von ihnen. Von den ursprünglich 400 Tieren seiner Herde sind ihm nur 40 geblieben. 75 Jahre alt ist Mohammed Yusuf „doch so etwas habe ich noch nicht erlebt. Die Tiere fallen einfach tot um. Das ist die schlimmste Dürre, die ich je gesehen habe."

World Vision hat bereits damit begonnen, den betroffenen Menschen zu helfen und versorgt sie mit Wasser, Hygiene- und Sanitärartikeln, mit Schulspeisungen und veterinärmedizinischen Gütern. Doch angesichts des katastrophalen Ausmaßes der Dürrekatastrophe, das auch von der UN-Organisation für Ernährung  und Landwirtschaft FAO bestätigt wird, müssen die internationalen Anstrengungen noch verstärkt werden.

World Vision arbeitet in Kenia und Äthiopien in mehreren langfristigen Regionalentwicklungsprojekten, die in der Regel etwa 15 Jahre dauern. Die Arbeit in den Projekten hat zum Ziel, die Bevölkerung in die Lage zu versetzen, ihre Lebenssituation und das Schicksal ihrer Kinder aus eigener Kraft zu verbessern. Der besondere Fokus der Arbeit von World Vision liegt dabei auf der Betreuung und Versorgung der Kinder. Durch Kinderpatenschaften wird den Kindern eine Stimme gegeben. Dadurch ist außerdem der langfristige Ansatz der Arbeit gewährleistet.

 

Quelle

Tags:
Dürre, Horn von Afrika, World Vision
Datum:
Mittwoch, 29. Juni 2011, 14:39 Uhr

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