Friedenskonferenz für Syrien ist einzige Lösung – Region könnte im Chaos versinken

 

Syrien-Konferenz war wichtiges Signal

Berlin, 29.10.2014. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision bezeichnet die Syrien-Konferenz in Berlin als wichtiges Signal, aber nur eine neue Friedenskonferenz könne nachhaltige Stabilität für die Region herstellen. „Wenn es nicht schnell gelingt, den Konflikt einzudämmen, besteht die Gefahr, dass die ganze Region im Chaos versinkt", betont Steffen Horstmeier, Programm-Koordinator für die Flüchtlingshilfe in Jordanien. „Deutschland sollte in Bezug auf eine politische Lösung Initiative ergreifen und alle Konfliktparteien an einen Tisch rufen. Die Nachbarländer Syriens stehen mit dem Rücken an der Wand und wissen nicht mehr, wie sie die vielen Flüchtlinge versorgen sollen." In Libanon beispielsweise sind rund ein Drittel der Bevölkerung inzwischen Syrer und konkurrieren mit der einheimischen Bevölkerung um Arbeitsplätze, Wohnungen, Schulen, Nahrungsmittel und Trinkwasser. Inzwischen ist auch die einheimische Bevölkerung der Aufnahmeländer von Armut bedroht. Daher muss diesen Menschen ebenso geholfen werden, wie den syrischen Flüchtlingen.

Derzeit ist die Versorgung der Bevölkerung in Syrien selbst kaum möglich. Daher sei es auch dringend geboten, Korridore für humanitäre Hilfe einzurichten und sichere und geschützte Regionen für die syrische Bevölkerung im eigenen Land bereit zu stellen, so Horstmeier. Aufgrund der immer wieder aufflammenden Kämpfe können innerhalb Syriens derzeit etwa 4,7 Millionen Menschen nicht mit dringend nötiger Hilfe versorgt werden. Aufgrund der gefährlichen Sicherheitslage mussten einige Hilfsorganisationen bereits ihre Maßnahmen in dem Land einstellen.

Die Kinderhilfsorganisation fordert weiterhin, dass die Grenzen der Nachbarländer, aber auch der EU für syrische Flüchtlinge offen bleiben und alle Industriestaaten erheblich mehr Menschen Zuflucht gewähren. Die Flucht aus der Heimat ist oft die einzige Möglichkeit, dem Tod zu entrinnen. Auch die finanziellen Zusagen sollten jetzt schnell eingehalten werden. Mindestens 3,7 Milliarden Euro sind nötig, um die Nachbarländer Syriens bei ihren Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Bisher wurden aber erst 1,9 Milliarden Euro eingezahlt.

Wenn nicht schnell eine friedliche Lösung für den Syrien-Konflikt gefunden wird, wird Hilfe noch viele Jahre nötig sein, betont World Vision. „Die internationale Gemeinschaft muss dieser Tatsache ins Auge sehen und sollte sich der Konflikt auf die ganze Region ausweiten, werden erheblich mehr finanzielle Mittel als bisher nötig sein", betont Horstmeier. „Da zu erwarten ist, dass die syrischen Flüchtlinge noch viele Monate nicht in ihr Heimatland zurückkehren können, sollte auch damit begonnen werden, feste Unterkünfte für die Menschen zu bauen. Zelte bieten nur unzureichenden Schutz und sind keine Dauerlösung." World Vision betont, dass traumatisierte Kinder dringend Hilfe und Hoffnung für eine bessere Zukunft brauchen. Dies kann nur erreicht werden, indem sie eine gute Schuldbildung bekommen und in geschützten Zonen Zuflucht finden.

World Vision hat mit seiner Syriennothilfe bislang mehr als 700.000 Menschen in Syrien, Jordanien, Libanon und Irak erreicht. Zu den Hilfsmaßnahmen gehören Lebensmittel- und Unterkunftsprogramme, Wasser-, Sanitär- und Hygieneprogramme in Flüchtlingscamps und Flüchtlingssiedlungen, Projekte zur psychosozialen Unterstützung für traumatisierte Kinder, Bildungs- und Friedensförderungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche.

Für die Unterstützung syrischer Kinder und Flüchtlingsfamilien bittet World Vision dringend um Spenden:

World Vision
Konto: 8800
Evangelische Bank (BLZ 520 604 10)
Stichwort: Syrien-Hilfe

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Mittwoch, 29. Oktober 2014, 10:45 Uhr

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