Auseinandersetzungen in DR Kongo eskalieren

 

Milizen rekrutieren Kindersoldaten und zerstören Schulen

Kinderhilfsorganisation World Vision verstärkt Einsatz im Krisengebiet Kasai

Friedrichsdorf/Tshikapa, (03.07.2017) - Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in der kongolesischen Provinz Kasai kommt es immer mehr zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Nach Angaben der Kinderhilfsorganisation World Vision sind vor allem Kinder und Jugendliche von den Angriffen betroffen. Milizen rekrutieren Kindersoldaten und zerstören Schulen.

„Nach unseren Informationen haben bewaffnete Gruppen bereits über 500 Jungen und Mädchen als Kindersoldaten zwangsrekrutiert", berichtet Rudo Kayombo, Regionaldirektorin von World Vision für das südliche Afrika. „Dazu kommen noch hunderte Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern." Diese Zahlen bestätigt auch der jüngste Bericht der Vereinten Nationen für die Region. Über 55.000 Vertriebene sind in den vergangenen Tagen in der größten Stadt der Region Kasai, Tshikapa, eingetroffen.

Die Menschen haben alles zurücklassen müssen und sind dringend auf Hilfe angewiesen. Rudo Kayombo: „Wir verstärken deshalb unseren Einsatz in der Region und versorgen die Flüchtlinge mit dem Notwendigsten wie Wasser und Nahrungsmittel."

 

Auslöser für die jüngsten Auseinandersetzungen in der Region war die Ermordung eines traditionellen Anführers in der Region im August vergangenen Jahres. Seitdem eskalieren die Kämpfe zwischen der Miliz Kamwina Nsapu und den Regierungstruppen, wobei immer wieder Zivilisten zu Tode kommen. Ganze Dörfer sind niedergebrannt worden. Dabei sind nach Angaben der katholischen Kirche im Kongo bereits tausende Menschen ums Leben gekommen.

 

Rudo Kayombo: „Wir wissen, dass seit dem Ausbruch der Kämpfe in der Region 639 Schulen zerstört wurden. Allein davon sind 150.000 Kinder und Jugendliche betroffen, die jetzt keinen Unterricht mehr haben. Die Menschen sind verzweifelt und immer mehr fliehen vor der Gewalt."

Ekkehard Forberg, Friedensexperte von World Vision: „Mit der Zerstörung der Schulen geht Bildung für eine ganze Generation verloren; selbst wenn die Kämpfe abflauen oder es zu Kampfpausen kommt, können die Kinder nicht mehr zur Schule gehen."

 

In der gesamten DR Kongo sind über 3 Millionen Menschen auf der Flucht. Allein in der Region Kasai sind es 1,3 Millionen. Zehntausende sind über die Grenze ins benachbarte Angola geflohen. 75 Prozent der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder.

 

World Vision wird sich in Partnerschaft mit lokalen Organisationen verstärkt um geflüchtete Kinder und Jugendliche kümmern. Mit Spenden an das Programm „Kindheitsretter" kann man diese Arbeit unterstützen: https://www.worldvision.de/spenden/kindheitsretter

 

Quelle

 

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Keine
Datum:
Montag, 3. Juli 2017, 11:57 Uhr

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