Internationaler Tag des Entwicklungshelfers: Entwicklungshelfer sind die wahren Fluchtursachen-Bekämpfer

 

Friedrichsdorf, 4.12.2017. Am „Internationalen Tag des Entwicklungshelfers" (5. Dezember) gedenken wir der vielen Tausend Entwicklungshelfer, die unter widrigen Umständen den Menschen in den ärmsten Ländern der Welt helfen. „Sie sind die wahren Fluchtursachen-Bekämpfer", betont Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland. „In Europa und vielen reichen Ländern verzeichnen wir in den vergangenen Jahren eine Zunahme der Flüchtlingszahlen. Nachhaltige Projektarbeit kann helfen, Menschen in ihren Heimatländern eine Perspektive zu verschaffen."

 

Zunehmend werden Experten benötigt, die sowohl im Bereich der nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit und im Bereich der humanitären Hilfe Expertise besitzen. In vielen zunächst friedlichen Ländern können sich durch die Entwicklung von Konflikten, bedingt durch Dürre- oder Überschwemmungskatastrophen, sowie aus ökonomischen, politischen und religiösen Gründen im eigenen Land oder in Nachbarländern schnell kritische Zustände entwickeln. Kathryn Taetzsch, globale Direktorin für Humanitäre Hilfe in Nairobi betont: „Wir brauchen daher humanitäre Helfer, die sowohl in der Lage sind, in Notsituationen schnell zu helfen, aber auch über Wissen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit verfügen. Beispielsweise gibt es in Nord-Uganda im eigentlichen Sinne keine humanitäre Krise, denn die Nothilfe ist dort so angelegt, dass sie den Menschen nachhaltig hilft und sich die neuangekommenen Flüchtlinge aus Südsudan schnell integrieren und ein eigenes Leben aufbauen können." Wie Taetzsch betont, benötigen Mitarbeiter, die in diesen Bereichen tätig werden wollen, vor allem sehr viel Geduld, Toleranz, Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit, kulturelle Offenheit, verbunden mit realistischer Zukunftsorientierung und Optimismus. Sie beklagt, dass es auf den Konferenzen zwar immer wieder zu großartigen Versprechungen kommt, aber dass die Umsetzung oft mangelhaft ist. „Wir brauchen schnelle Taten und ganzheitliche Ansätze in Kooperation mit den Kommunen und wirtschaftlichen Akteuren vor Ort, die auf verschiedenen Ebenen eine massive Verbesserung der Lebenssituation der Menschen zur Folge haben, v.a. Kindern und Jugendlichen eine positive Lebensperspektive ermöglichen und Konfliktursachen bekämpfen", fordert Taetzsch.

 

Im Rahmen seiner internationalen Partnerschaft unterstützt World Vision unter anderem über Patenschaften langfristige und nachhaltige Projekte in 98 Ländern weltweit. Von dieser Arbeit profitieren rund 41 Millionen Kinder in mehr als 1600 regionalen Entwicklungsprojekten. Das langfristige Ziel jeder Projektarbeit von World Vision ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen für die Kinder und ihre Familien. Zudem waren die World Vision Mitarbeiter in etwa 130 Konflikten und Katastrophen tätig.

 

Von World Vision Deutschland aus konnten im vergangenen Jahr fünf Projekte (zwei in Bolivien, und jeweils eins in Bangladesch, Äthiopien und Kenia) erfolgreich in die Hände der lokalen Bevölkerung übergeben werden.

 

Besonders beeindruckt zeigt sich Kathryn Taetzsch von der Widerstandsfähigkeit der Menschen in den Entwicklungsländern. „Ich habe viele Menschen getroffen, die alles verloren hatten und vertrieben wurden und dennoch die Hoffnung nicht aufgaben. Tief beeindruckt haben mich viele Kinder in Flüchtlingscamps, deren Eltern vor ihren Augen ermordet wurden, die oft erst 12 bis 14 Jahre alt sind und sich um ihre kleinen Geschwister kümmern. Diese unglaubliche Überlebenskunst und Hartnäckigkeit und ihr Gottvertrauen, dass es eines Tages besser wird, haben mich zutiefst beschämt", so Taetzsch. „Diese kleinen Kämpfer sind die wahren Helden unserer Zeit."

 

Quelle

 

 

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Keine
Datum:
Montag, 4. Dezember 2017, 12:22 Uhr

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