Bis zu 790 Euro Miete: Studentenbuden werden in vielen Unistädten immer teurer

Eine aktuelle Immowelt-Analyse der Mieten in Studentenstädten zeigt: In München kostet eine Studentenwohnung mit 790 Euro Miete am meisten, dahinter folgen Frankfurt (530 Euro), Stuttgart (500 Euro) und Berlin (470 Euro) / Stuttgart (+22 Prozent), Berlin (+15 Prozent) und Kaiserslautern (+14 Prozent) weisen höchste prozentuale Steigerungen auf / Hochpreisige kleinere Studentenstädte sind Konstanz (430 Euro), Mainz (420 Euro) und Freiburg (420 Euro) / Ostdeutsche Studentenstädte sind dank niedriger Mieten eine preiswerte Alternative

Nürnberg, 07. Februar 2019. Kleine Einraumwohnungen, die das Nötigste enthalten und nicht allzu viel kosten - solche Unterkünfte zur Miete wünschen sich viele Studenten. Doch derartige Wohnungen zu finden, wird immer schwieriger. In den beliebtesten deutschen Unistädten steigen die Mieten stetig weiter. Am teuersten sind studententaugliche Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern in München. Im Median 790 Euro Miete müssen dort gezahlt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von immowelt.de, für die die Mietpreise in 68 ausgewählten Studentenstädten untersucht wurden. Trotz der bereits höchsten Mieten zeigt die Preiskurve in München weiter steil nach oben. Im Vergleich zu 2017 kosten Studentenbuden 13 Prozent mehr - damals waren es noch 700 Euro. Auf dem ohnehin sehr angespannten Wohnungsmarkt konkurrieren Studenten mit Pendlern um die wenigen kleinen bezahlbaren Wohnungen. Doch selbst, wenn sie den Zuschlag für eine Wohnung erhalten, sind die Kosten häufig nur durch Nebenjobs oder Zuschüsse der Eltern zu tragen. Eine ähnliche Situation finden Studenten in Frankfurt vor - wenngleich das Preisniveau dort deutlich niedriger ist. In der zweitteuersten aller untersuchten Städte kosten kleine Wohnungen 530 Euro Miete. Genauso wie in München beträgt in der Mainmetropole die Steigerung zum Vorjahr 13 Prozent.


Größter Anstieg in Stuttgart

Noch stärker sind die Preise in Stuttgart gestiegen. Während Studenten im vergangenen Jahr 410 Euro zahlen mussten, sind es aktuell 500 Euro. Der Sprung von 22 Prozent ist die Folge der geringen Angebotszahl an kleinen Wohnungen. Wenn neu gebaut wird, dann meistens Wohnungen mit mehreren Zimmern, die aber eher für gutverdienende Paare oder Familien geeignet sind.

 

Der starke Aufwind in den vergangenen Jahren und die anhaltend hohe Attraktivität führen auch in Berlin dazu, dass die Mieten steigen - im vergangenen Jahr um 15 Prozent. In der einst günstigen Metropole kostet eine studententaugliche Wohnung inzwischen 470 Euro. In anderen Großstädten wie Köln (430 Euro), Hamburg (420 Euro) oder Nürnberg (400 Euro) wohnen Studenten inzwischen günstiger als in der Hauptstadt.


Kleine Studentenstädte boomen

Neben den teuren Metropolen sind es vor allem kleinere Studentenstädte im Süden der Bundesrepublik, die hohe Mieten aufweisen. Dazu zählen unter anderem Konstanz (430 Euro), Freiburg, Mainz (je 420 Euro) oder Heidelberg (400 Euro). Die vier baden-württembergischen Städte haben renommierte Universitäten und ziehen jedes Semester zahlreiche Studenten an, die einen großen Anteil an der Bevölkerung ausmachen. Die große Nachfrage nach kleinen Wohnungen spiegelt sich in den hohen Preisen wider. Auch innerhalb des vergangenen Jahres sind diese weiter gestiegen. Bayerische Hochschulstandorte wie Rosenheim (400 Euro), Regensburg oder Erlangen (je 380 Euro) liegen preislich nur knapp darunter.

 

Aufgrund der hohen Preise rücken zunehmend bislang günstige Städte in den Fokus. Die Mieten in Kaiserslautern (250 Euro) haben einen Sprung von 14 Prozent gemacht - die dritthöchste Steigerung aller untersuchten Städte. Auch Duisburg (250 Euro; +9 Prozent) und Bochum (260 Euro; +8 Prozent) weisen hohe prozentuale Steigerungen auf.


Stagnierende Mieten und günstige Alternativen

Während in zwei Drittel der untersuchten Städte die Preise nach oben klettern, stagnieren sie im Rest oder sind leicht rückläufig. In Ingolstadt (450 Euro) ist zum Beispiel keine Veränderung zu beobachten. In Tübingen (370 Euro) sinken die Mieten um 3 Prozent, in Münster sogar um 5 Prozent. Bei allen drei Städten scheint das Preisniveau so hoch zu sein, dass Mieter nicht bereit sind, noch mehr zu bezahlen.

 

Auch in den günstigsten Unistädten aus Nordrhein-Westfalen und dem Osten bleiben die Preise konstant. Insbesondere Magdeburg (220 Euro) und Cottbus (190 Euro) sind preiswerte Alternativen zum teuren Berlin. Während in der Hauptstadt die Mieten immer teurer werden, verändern sie sich hier nur kaum. Gleiches trifft auch auf Halle (200 Euro) und Rostock (220 Euro) zu. Großstädte wie Leipzig (250 Euro) und Dresden (270 Euro) überzeugen nicht nur durch die bezahlbaren Mietpreise, sondern auch durch ein großes Freizeit- und Kulturangebot sowie gute Zukunftsaussichten nach dem Studium.

 


Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Mieten in 68 ausgewählten deutschen Universitätsstädten waren 90.000 auf immowelt.de inserierte Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern und 1 bis 2 Zimmern. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils 2017 und 2018 angebotene Mietwohnungen und -häuser wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.

 

 

Quelle

Tags:
Keine
Datum:
Donnerstag, 7. Februar 2019, 10:09 Uhr

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