Milliardenverluste durch Liebeskummer – jeder Sechste geht wegen Trennungsschmerz nicht zur Arbeit

 

Hamburg, 21. Mai 2019: Liebe oder Karriere? In der bevölkerungsrepräsentativen ElitePartner-Studie 2019 wurden 3.789 Singles und Liierte nach ihren Einstellungen rund um Partnerschaft und Beruf gefragt. Dabei zeigt sich: Liebeskummer kann arbeitsunfähig machen, Sex am Arbeitsplatz ist gar nicht so selten und im ersten Beziehungsjahr besteht ein besonders großes Risiko, dass die Liebe dem Job zum Opfer fällt. Besonders heikel: Männer sind eifersüchtiger auf die Kollegen ihrer Partnerin, obwohl (oder gerade weil) sie selbst gerne bei der Arbeit flirten. Diplom-Psychologin Lisa Fischbach gibt Tipps, was rund um den Büro-Flirt und Liebe am Arbeitsplatz zu beachten ist.

 

Liebe im Büro: Jeder Dritte war schon in Kollegen verliebt - jeder Zehnte in den Chef

Bei der Arbeit verbringen Menschen viel Zeit - kein Wunder, dass es auch mal funkt. Fast jeder Dritte berichtet in der aktuellen ElitePartner-Studie 2019, schon einmal in einen Kollegen oder eine Kollegin verliebt gewesen zu sein (30 Prozent). Nicht selten entstehen daraus auch Beziehungen: 24 Prozent, also fast jeder vierte Befragte, hat schon einmal einen Partner im Job kennengelernt. Schwieriger wird es, wenn sich plötzlich Gefühle für einen Vorgesetzten oder eine Vorgesetzte entwickeln. Doch fast jedem Zehnten ist auch das Szenario „Verliebt in den Chef" schon passiert (9 Prozent).

Sex am Arbeitsplatz: Einer von zehn macht den Kopierraum zum Liebesnest

Der Kopierraum ist zum Kopieren da? Nicht selten wird der eigene Arbeitsplatz aber auch zum Schauplatz sexueller Erlebnisse. Elf Prozent der befragten Singles und Liierten geben zu, sich in Büro, Werkstatt oder Lagerraum schon einmal anderweitig vergnügt zu haben. Männer gestehen mit 14 Prozent weitaus häufiger Sex am Arbeitsplatz ein als Frauen (8 Prozent). Auch die Weihnachtsfeier oder das Team-Event sind für viele nicht nur berufliches, sondern auch amouröses Highlight des Jahres: 13 Prozent sind auf einer Firmenfeier schon einem Kollegen nahegekommen.

Milliardenverluste: Jeder Sechste geht wegen Liebeskummer oder Streit nicht zur Arbeit

Liebeskummer schmerzt - und ein handfester Streit mit dem Partner kann für eine schlaflose Nacht sorgen. Jeder sechste Befragte (16 Prozent) gibt zu, schon einmal wegen Trennungsschmerz oder Beziehungsstreit nicht zur Arbeit gegangen zu sein. Hochgerechnet auf die aktuelle Anzahl an Arbeitnehmern in Deutschland - und angenommen jeder der 16 Prozent wäre nur genau einen einzigen Tag nicht zur Arbeit gekommen - ergeben sich insgesamt mindestens 6,6 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage, ein Produktionsausfall von über 774 Millionen Euro und ein Verlust an Bruttowertschöpfung von mehr als 1,4 Milliarden Euro.*

Männer opfern Beziehungen schneller für die Karriere

Job oder Liebe? Eine Frage, die sich in Zeiten zunehmender Mobilität zunehmend stellt. Männer entscheiden sich dabei vergleichsweise häufig für den Beruf: Jeder dritte Mann (33 Prozent) würde für eine wichtige Karrieremöglichkeit die Partnerschaft hintenanstellen. Bei den Frauen sind es nur 28 Prozent. Besonders im ersten Jahr der Beziehung besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Beziehung dem Job zum Opfer fällt. 39 Prozent der Liierten, die zwischen drei Monaten und einem Jahr zusammen sind, würden die Karriere bevorzugen. Bei längerer Beziehungsdauer ist es nur noch jeder Vierte. Umgekehrt sind 56 Prozent der Männer und 57 Prozent der Frauen bereit, für den Job des Partners in eine andere Stadt zu ziehen.

Flirten am Arbeitsplatz: Von Männern gern gesehen, für viele Frauen ein Tabu

Wie vorsichtig Männer und Frauen beim Büroflirt sein sollten, untermauern die Ergebnisse der ElitePartner-Studie 2019. Für jede zweite Frau - unabhängig vom Beziehungsstatus - ist ein Flirt am Arbeitsplatz völlig tabu. Liierte Frauen sind erwartungsgemäß besonders abgeneigt (54 Prozent), aber auch 41 Prozent der Single-Frauen möchten unter keinen Umständen mit Kollegen anbandeln. Männer sind offener, nur für gut jeden Dritten (36 Prozent) kommt ein Flirt am Arbeitsplatz gar nicht in Frage. Im Gegenteil: Mehr als jeder fünfte Mann sagt sogar, dass er gern am Arbeitsplatz flirtet (21 Prozent; Frauen: 12 Prozent). Besonders brisant: Selbst vergebene Männer flirten noch lieber als Single-Frauen (liierte Männer: 19 Prozent, Single-Frauen: 14 Prozent). Und ihre Flirtfreudigkeit hat den befragten Männern nicht nur Positives beschert. Bei jedem Zehnten hat ein Flirt am Arbeitsplatz schon dem Ruf geschadet (Frauen: 6 Prozent).

Afterwork unter Verdacht: Männer sind eifersüchtig auf Kollegen ihrer Partnerin

So groß die Flirtfreudigkeit der Männer ist, so misstrauisch sind sie auch, wenn es um ihre Partnerin geht. Jedenfalls zeigen sich die befragten Männer recht schnell eifersüchtig, wenn die Liebste nach Feierabend noch mit dem Team unterwegs ist. 17 Prozent der Männer sehen es ungern, wenn ihre Partnerin etwas mit Arbeitskollegen unternimmt (Frauen: 11 Prozent). Besonders junge, liierte Männer unter 30 - die gleichzeitig auch besonders flirtfreudig sind (21 Prozent) - zeigen sich vergleichsweise empfindlich, was Unternehmungen mit Kollegen betrifft (19 Prozent).

Liebe ist Privatsache? Jüngere sprechen häufiger über ihre Beziehung

Je jünger, desto auskunftsfreudiger: Die Studienergebnisse deuten auf einen Wandel der Unternehmenskultur hin. Von den über 60-Jährigen gibt gerade einmal jeder Fünfte (22 Prozent) an, auch mit Kollegen über die eigene Beziehung zu sprechen. Unter den Jüngeren scheint es dagegen normal, sich am Arbeitsplatz auch über die Partnerschaft auszutauschen - fast jeder Zweite tut das (30 bis 39 Jahre: 48 Prozent). Männer reden dabei übrigens genauso häufig über ihre Beziehung wie Frauen.

Flirten und Verlieben am Arbeitsplatz: Fünf Tipps von der Expertin

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner kennt sich aus mit der Liebe am Arbeitsplatz - und verrät, wie das Flirten und Verlieben gelingt, ohne dem Ruf zu schaden.

  1. Gehen Sie bei Flirts am Arbeitsplatz auf Nummer sicher

Lisa Fischbach: „Die sehr unterschiedliche Flirt-Bereitschaft von Männern und Frauen am Arbeitsplatz - und nicht zuletzt die aktuellen Debatten um das Thema - zeigen, wie vorsichtig Arbeitnehmer sein müssen, wenn Sie spüren, dass es knistert. Grundsätzlich sind Sie am besten beraten, wenn Sie auf Nummer sichergehen. Es ist zunächst einmal nichts falsch daran, eine Kollegin oder einen Kollegen attraktiv zu finden - viele Beziehungen beginnen auf diese Art. Gehen Sie die Annäherung aber bewusst langsamer an und achten Sie auf eindeutige Signale, denn es besteht viel Raum für Missverständnisse. Häufig ist ein Flirt im Büro nur etwas Spielerisches und bedeutet nicht gleich ernstes Interesse. Nutzen Sie für Ihre erste Annäherung einen Moment, in dem Sie nicht im Fokus stehen, aber auch nicht völlig allein sind. Geben Sie Ihrem Gegenüber genügend Raum, sich zurückzuziehen und warten Sie auf eine Gegeninitiative. Handelt es sich um eine Vorgesetzte oder einen Vorgesetzten - oder umgekehrt, um einen ihrer Mitarbeiter - ist besondere Vorsicht angesagt."

  1. Die Beziehung öffentlich machen: Erst, wenn Sie sich wirklich sicher sind

Lisa Fischbach: „Viele Arbeitnehmer glauben, sie geraten in Schwierigkeiten, wenn sie ihre Firma oder zumindest direkte Vorgesetzte nicht sofort über die Liaison informieren. Meist ist aber das Gegenteil der Fall. Machen Sie Ihr Verhältnis zu früh öffentlich, hält die frische Liebe dem Druck der Aufmerksamkeit vielleicht nicht stand - oder Sie stellen wenig später fest, dass die Beziehung nicht über die erste Phase der Verliebtheit hinauskommt. Dann haben Sie großen Erklärungsbedarf. Warten Sie also mit der Verkündung, bis es wirklich ernst ist. Eine Ausnahme: Wenn die Gerüchteküche schon brodelt. Dann kommen Sie mit einer offenen aber kurzen Information einer wachsenden Spekulationsblase zuvor. Gehört Ihr Partner einer anderen Hierarchiestufe an, legen Sie sich am besten ein dickes Fell zu - und achten verstärkt auf einen professionellen Umgang."

  1. Trennung? Nur mit klaren Verhältnissen

Lisa Fischbach: „Wenn die Liebe doch nicht hält oder Ihnen plötzlich ein Ex-Partner als neues Teammitglied vorgestellt wird, ist das Dilemma besonders groß. Je nach emotionaler Belastung sollte so viel Distanz wie möglich geschaffen werden, sogar über einen Wechsel in eine andere Abteilung oder sogar Firma nachgedacht werden. Falls das keine Option ist oder nicht nötig: Sorgen Sie in jedem Fall für klare Verhältnisse. Sprechen Sie sich aus und vereinbaren Sie verlässliche Regeln des Umgangs. Das entlastet und gibt Handlungssicherheit."

  1. Mitarbeiter mit Liebeskummer: Verständnis und Motivation

Lisa Fischbach: „Liebeskummer ist ein Zustand, der auf psychischer und körperlicher Ebene weitreichende Auswirkungen haben kann. Das Ende einer Partnerschaft löst häufig eine persönliche Krise aus, in der vieles in Frage gestellt wird. Viele Betroffene fühlen sich in dieser Phase zunächst arbeitsunfähig - und sind es auch. Zeigen Sie dafür Verständnis und bleiben Sie gelassen. Der Arbeitsplatz bietet für Verlassene oft einen stabilen Anker und gern gesehene Ablenkung. Nach der ersten Trauerphase stürzen sich frisch Getrennte, wenn sie ein positives Umfeld erwartet, oft erst recht in die Arbeit. Fördern Sie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in dieser Zeit besonders, gehen sie beruflich gestärkt aus der Krise - und bleiben dem Unternehmen umso verbundener."

  1. Lästereien: Glänzen Sie durch Professionalität

Lisa Fischbach: „Grundsätzlich gilt bei allen Themen rund um Liebe und Beruf: Professionalität bringt Sie immer am weitesten. Sie zeigen Glaubwürdigkeit, Authentizität und Verlässlichkeit, wenn Sie sich aus Lästereien rund um Büro-Affären raushalten, ihre Kollegin oder ihren Kollegen nach einer peinlichen Abfuhr weiterhin auf Augenhöhe behandeln und sich in Ihren Entscheidungen nicht durch die Beziehung zum Kollegen aus der Nachbarabteilung beeinflussen lassen. Ihre Kollegen werden Ihnen faires Verhalten mit Respekt zurückzahlen - und Ihrem Chef vermitteln Sie so ganz klar, wo Ihre Prioritäten im Job liegen. Mit Souveränität können Sie also viel gewinnen."

„Welchen der folgenden Aussagen zum Thema »Liebe und Beruf« stimmen Sie zu?"

Gesamt

Frauen

Männer

Für den Beruf meines Partners würde ich in eine andere Stadt ziehen

56,5

57,3

55,7

Für mich ist ein Flirt am Arbeitsplatz tabu

42,9

49,1

36,2

Ich spreche mit meinen Kollegen auch über meine Beziehung

39,0

39,5

38,4

Ich würde für eine wichtige Karrieremöglichkeit meine Partnerschaft hintenanstellen

30,4

28,3

32,5

Ich habe mich schon einmal in einen Kollegen verliebt

29,8

27,4

32,3

Ich habe schon einen Partner im Job kennengelernt

23,8

23,7

23,9

Am Arbeitsplatz werde ich häufig angeflirtet

16,5

17,9

15,0

Am Arbeitsplatz flirte ich gern

16,4

11,7

21,4

Ich bin schon einmal wegen Liebeskummer oder Streit mit dem Partner nicht zur Arbeit gegangen

16,2

17,4

14,8

Ich sehe es ungern, wenn mein Partner etwas mit Kollegen unternimmt

14,0

10,9

17,2

Ich bin schon einmal auf einer Firmenfeier einem Kollegen nähergekommen

13,3

10,8

16,0

Ich hatte schon Sex an meinem Arbeitsplatz (z.B. im Büro, Werkstatt, Lagerraum)

10,6

7,6

13,7

Ich habe mich schon einmal in einen Vorgesetzten verliebt

9,1

9,8

8,4

Ein Flirt am Arbeitsplatz hat schon einmal meinem Ruf geschadet

7,8

6,0

9,6

Befragt wurden 3.798 erwachsene deutsche Internetnutzer (Singles und Liierte). Bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland. Angaben in Prozent.

*Die Rechnung basiert auf der Annahme, dass 16,2 % der Arbeitnehmer jeweils genau einen Tag zu Hause geblieben sind, bei einer Gesamtarbeitnehmerzahl von 40,61 Mio. und einem durchschnittlichen Arbeitnehmerentgelt von 42.984 Euro jährlich (Quelle: Statistisches Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 2018).

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Dienstag, 21. Mai 2019, 09:37 Uhr

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