Tradition oder Steuervorteile: Warum junge Paare heute heiraten

 

Hamburg, 17. März 2020: Als wichtigste Grundlage für eine Heirat gilt heute Liebe. Doch tatsächlich gibt es daneben auch eine Vielzahl anderer Motivationen, warum Frauen und Männer vor den Traualtar treten. In der bevölkerungsrepräsentativen ElitePartner-Studie wurden Ehepaare zwischen 18 und 39 Jahren gefragt, warum sie wirklich „Ja" gesagt haben. Interessant: Nur 16 Prozent geben an, dass neben der Liebe keine anderen Gründe eine Rolle gespielt haben.

Die Absicherer: Fast jedes zweite Paar heiratet, um eine Familie zu gründen

Bei vielen Paaren unter 40 stellt die Hochzeit vor allem eine Voraussetzung für die Familiengründung dar. 51 Prozent der Frauen und 39 Prozent der Männer haben geheiratet, weil eigener Nachwuchs geplant war. Ähnlich pragmatisch sehen es diejenigen, die Absicherungsgründe im Krankheits- oder Sorgerechtsfall als Grund nennen: Jede dritte Frau (31 Prozent) und jeder vierte Mann (27 Prozent) fühlt sich mit Ring am Finger auf der sicheren Seite.

Tiefgang und Tradition: Ein Drittel erwartet, dass sich die Beziehung verbessert

Wirkt sich die Ehe positiv auf die Beziehungsqualität aus? Jeder Dritte unter 40 hat sich das zumindest erhofft - und ist auch deshalb vor den Traualter getreten, um der Beziehung mehr Tiefe zu verleihen (Frauen: 34 Prozent, Männer: 33 Prozent). Auch Tradition spielt heute noch eine bedeutsame Rolle: Jeder dritte Mann scheint das Konzept Ehe wenig zu hinterfragen und heiratet, weil es für ihn zu einer Beziehung dazugehört (Männer: 35 Prozent, Frauen: 30 Prozent). Frauen zeigen sich dagegen eher beim Namensthema traditionell: Ein gemeinsamer Nachname war für jede Dritte ausschlaggebend (Frauen: 31 Prozent, Männer: 21 Prozent). Trotz allem zeigen sich die meisten Ehepaare aber realistisch: Dass Beziehungen mit Trauschein länger halten, glauben nur neun Prozent.

Viele junge Paare heiraten wegen Steuervorteilen - oder einer tollen Party

Steuerliche Vorteile spielen gerade für jüngere Paare durchaus eine Rolle bei der Entscheidung für die Ehe. 27 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen unter 40 haben auch aus steuerlichen Gründen geheiratet. In vielen Fällen wird das eingesparte Geld allerdings gleich wieder ausgegeben - nämlich für eine pompöse Hochzeitsfeier. Denn viele Paare heiraten auch für den einen, besonderen Tag, der immer in Erinnerung bleiben soll. So geben 22 Prozent der Frauen und 20 Prozent der Männer eine tolle Party mit allen wichtigen Menschen als Grund für ihr Eheversprechen an. Für neun Prozent der Befragten ist das Motto „einmal Prinzessin sein" - also einmal im Mittelpunkt stehen, ein tolles Kleid oder einen tollen Anzug tragen - ein wichtiger Punkt. Und ähnlich viele Paare wollten mit den Flitterwochen einfach mal eine tolle Reise machen (9 Prozent).

„Ja, ich will" oder „Na gut"? Jeder achte Mann tut es der Partnerin zuliebe

Nicht immer sind allerdings nur die eigenen Vorstellungen ausschlaggebend für die Entscheidung, den Rest des Lebens miteinander zu verbringen. Für gut jeden Zehnten ging es bei der Eheschließung auch darum, offiziell zur Familie des Partners oder der Partnerin dazuzugehören. Auch im Jahr 2020 spielt Druck von außen noch eine Rolle: Sieben Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer nennen hohe Erwartungen aus ihrem Umfeld als Grund- etwa seitens Familie, Freunden oder dem Bekanntenkreis. Sechs Prozent der Frauen und zwölf Prozent der Männer geben sogar zu, letztlich eher dem Partner oder der Partnerin zuliebe „Ja" gesagt zu haben.

Feier, Familie und Flitterwochen spielten für ältere Paare kaum eine Rolle

Heiraten kann man in jedem Alter - ein Vergleich mit den Ergebnissen älterer Paare zeigt, dass die Gründe für eine Hochzeit über die Generationen hinweg zwar ähnlich sind. Deutliche Unterschiede zeigen sich aber beim Glamour-Faktor: Während mehr als jedes fünfte Paar bis 39 auch wegen einer tollen Feier geheiratet hat, geben das gerade einmal fünf Prozent der über 50-Jährigen an. Auch ein besonderer Auftritt und Flitterwochen haben nur ein bis zwei Prozent der Paare über 50 dazu bewogen, die Ringe zu tauschen. Erstaunlich: Die Relevanz von familiären Gründen - Familienzugehörigkeit und Druck von außen - ordnen ältere Paare, zumindest rückblickend, geringer ein als Jüngere.

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: Inszenierung soll Einzigartigkeit schaffen

„Die konstituierende Wirkung einer Heirat soll der Beziehung nicht nur Tiefgang verleihen, sondern ist auch Ausdruck einer Sehnsucht nach Sicherheit und Konstanz in Zeiten, in denen Partnerschaften störanfälliger geworden sind." so Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner. „Durch Inszenierungsstrategien soll der scheidungsbedrohte Hafen der Ehe mit Einzigartigkeit aufgeladen werden, wo Glaube oder gesellschaftliche Zwänge nicht mehr als bindende Kraft wirken."

 

„Der häufigste Grund für eine Hochzeit ist natürlich die Liebe. Welche dieser Aspekte haben für Sie bei der Entscheidung, ihre/n Partner/in zu heiraten, darüber hinaus eine Rolle gespielt?

18- bis 39-Jährige Gesamt

18- bis 39-jährige Frauen

18- bis 39-jährige Männer

Weil wir eine Familie gründen wollten

45,5

51,4

38,8

Um der Beziehung mehr Tiefe zu verleihen

33,1

32,7

33,5

Weil es zu einer festen Partnerschaft dazugehört, aus traditionellen Gründen

32,2

30,0

34,8

Absicherung (z. B. Krankheitsfall, Rente, Sorgerecht)

29,1

31,2

26,8

Ein gemeinsamer Nachname

26,3

31,2

20,8

Steuerliche Gründe

23,9

21,4

26,8

Eine tolle Feier mit allen mir wichtigen Menschen

21,4

22,3

20,4

Um zur Familie des/r Partners/in dazuzugehören

11,3

10,1

12,7

Kulturelle oder religiöse Gründe

11,0

8,0

14,4

Erwartungen von Familie oder Freunden, Bekannten

9,8

7,3

12,7

Eine besondere Reise in den Flitterwochen

9,3

8,6

10,2

Ein besonderer Auftritt (z. B. tolles Kleid/schicker Anzug, einmal im Mittelpunkt stehen)

9,3

9,5

9,1

Weil mein/e Partner/in es gerne wollte, meinem/r Partner/in zuliebe

9,0

6,1

12,3

Weil Beziehungen mit Trauschein länger halten

4,3

2,1

6,7

Nichts davon

15,5

13,7

17,6

Auszug: 611 verheiratete deutsche Internetnutzer zwischen 18 und 39 Jahren. Befragt wurden insgesamt 2.400 verheiratete deutsche Internetnutzer zwischen 18 und 69 Jahren. Bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bundesland. Angaben in Prozent.

 

Ãœber die ElitePartner-Studie

Die Zahlen in dieser Pressemitteilung stammen aus der bevölkerungsrepräsentativen ElitePartner-Studie 2020, einer der größten Partnerschaftsstudien Deutschlands. Die Online-Partnervermittlung veröffentlicht die Studie seit dem Jahr 2005 in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Fittkau und Maaß. Für die vorliegende 24. Erhebungswelle wurden im Oktober/November 2019 insgesamt 13.019 erwachsene deutsche Internetnutzer (keine ElitePartner-Mitglieder) befragt. Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ quotiert und gewichtet nach Alter und Geschlecht sowie Bundesland.

 

Quelle

 

 

Tags:
Keine
Datum:
Dienstag, 17. März 2020, 09:25 Uhr

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