Vulkanausbruch - Aschewolken - Luftraumsperrung: Die Folgen für das Hotelbuchungsgeschäft

- hotel.de: Höchstes Telefonaufkommen in der Firmengeschichte... Mobilanwendung verzeichnet Verdopplung der Reservierungen...Spontan-Reservierungen gleichen Stornierungen aus

- Telefonische Blitzumfrage unter Airport-Hotels an großen Flughäfen zu Gästeaufkommen, Stornierungen und Zimmerpreisen

Nürnberg, 21. April 2010 - Während im fernen Island der Vulkan Eyjafjallajökull weiterhin Asche speit und die Großwetterlage seine flugzeugfeindlichen Wolken gen europäisches Festland treibt, tobt in Deutschland eine Auseinandersetzung zwischen Luftfahrtverantwortlichen aus Politik und Wirtschaft in Sachen Flugverbot. Ein Ende scheint nun in Sicht.

Jenseits dieses Streits ermittelte hotel.de, der gebührenfreie Online-Hotelreservierungsservice mit mehr als 210.000 Hotels weltweit, im Rahmen einer Untersuchung, welche Folgen - positiver und negativer Natur - das Naturschauspiel und die damit verbundene Luftraumsperrrung für sich und das Hotelgeschäft hat.

Als Vermittler für Hotelübernachtungen in aller Welt war den Verantwortlichen von hotel.de schnell klar, dass der Vulkanausbruch spürbare Folgen für die Übernachtungswirtschaft mit sich bringen würde. Doch welche sind dies? So kam es bei hotel.de in den vergangenen Tagen zum höchsten Telefonaufkommen in der Geschichte des Unternehmens. Heinz Raufer, Vorstand der hotel.de AG, kommentiert wie folgt: "Das ausgesprochene Flugverbot zeigte schnell seine Wirkung...innerhalb kürzester Zeit liefen unsere Telefone heiß von Kunden, die entweder stornieren mussten oder kurzfristig ein Hotelzimmer suchten - beide aus dem gleichen Grund: Ihr Flug war abgesagt worden. Stornierungen, die wir mehrheitlich kostenfrei bei den gebuchten Hotels vornehmen konnten und "Notfallbuchungen" zu Normalpreisen hielten sich dabei die Waage." Kundenreaktionen auf das Flugverbot per Telefon also. Einen praktikablen anderen Weg wählten viele Geschäftsreisende über Ihr Handy: Sie nutzen die mobile hotel.de-Anwendung und buchten kurzfristig auf diese Weise ein Hotel in der Umgebung. Die mobile Nutzerschaft sorgte so für eine Verdopplung der "mobilen" Reservierungen in den vergangenen Tagen.

Ergebnisse der Blitzumfrage unter Airport-Hotels

Eine Blitzumfrage von hotel.de unter deutschen Airport-Hotels widerlegt das Bild eines womöglich profitsüchtigen Hotelmanagers: Auch wenn derzeit eine anders lautende Meldung durch die Gazetten geistert, legten die befragten Hotels nahe der Flughäfen Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart unisono eine kundenfreundliche Stornierungspolitik an den Tag: In den allermeisten Fällen verzichteten die Hotels komplett darauf, Stornierungsgebühren zu erheben. Lediglich wurden solche Kunden zur Kasse gebeten, die sich überhaupt nicht beim Hotel meldeten und so dem Hotel die Möglichkeit nahmen, eine kurzfristige Buchung eines gestrandeten Kunden anzunehmen.

Auch in Sachen Zimmerpreise verhielten sich die befragten Hotels human. Nur ein Umfrageteilnehmer berichtete von höheren Übernachtungspreisen. Alle anderen berechneten auch den "Notfallgästen" lediglich die normalen Zimmerraten. Im Falle des Grand City Central Hotel Berlin Airport kamen die gestrandeten Flugreisenden sogar in den Genuss einer extra für sie verbilligten Sonderrate. Vertreter des Hotels eilten zu den Berliner Flughäfen und warben für ihre Sonderaktion.

Die Wirkung kurzfristiger Buchungen auf das Hotelgeschäft von unfreiwillig (länger) bleibenden Hotelgästen darf aber nicht überschätzt werden. Nicht alle der befragten Hotels konnten ihre Buchungssituation so ausgleichen. Einige der Hotels klagten über teils massive, kurzfristig nicht kompensierbare Stornierungen aufgrund der Flugausfälle. Wenn das schon für Airport-Hotels gilt, dann umso mehr für weiter vom Flughafen entfernte Hotels mit internationaler Klientel. Bleibt also zu hoffen, dass sich der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen beruhigt und seinen Ascheschlund schließt oder es zumindest das Wetter gut mit Europa meint und seine Strömungsrichtung ändert, angekündigt ist dies ja. Entgegen der krisenbedingten Buchungsrückgänge aus dem Vorjahr zeigte sich die Hotelerie ob der wohl vorübergehenden Beeinträchtigung optimistisch, dass die ausgefallenen Reisen vom Kunden nachgeholt würden, sobald der Himmel über Europa wieder aschefrei ist.

Rückmeldung französischer und spanischer Flughafen-Hotels

Während die Rückmeldung der befragten Airport-Hotels an mehreren französischen Flughäfen (u.a. Charles des Gaulle Paris) dem der deutschen Hoteliers sehr ähnelt, fällt das Feedback der spanischen Hotels hingegen zumindest in Sachen Hotelpreise deutlich anders aus: Immerhin 40% der befragten Hotels nahe der Flughäfen in Barcelona und Madrid berichten von erhöhten Preisen aufgrund der ad hoc immens gestiegenen Zimmernachfrage. Auch konnten alle spanischen Hotels entgegen der deutschen Flughafen-Hotels die Stornierungen aus den Flugstreichungen besser mit kurzfristigen Reservierungen von gestrandeten Passagieren kompensieren. In punkto Stornierungsverhalten zeigten sich die spanischen Hotels folglich ähnlich großzügig wie die Airport-Hotels in Deutschland. Nur sog. No-Shows wurden berechnet.

 

Quelle: hotel.de AG

Tags:
Aschewolke, hotel.de, Luftraumsperrung, Vulkanausbruch
Datum:
Mittwoch, 21. April 2010, 10:09 Uhr

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