Klimaschutz ist für Millionen Menschen überlebenswichtig

UN-Vollversammlung / Klimagipfel

World Vision: Klimaschutz ist für Millionen Menschen überlebenswichtig

Kinderhilfsorganisation unterstützt neue Klimaallianz

Fokus auf Lebensgrundlagen für die am meisten benachteiligten Menschen gefordert

New York, 23.9.2014. Anlässlich des Klimagipfels der Vereinten Nationen, der heute in New York stattfindet, fordert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision die Teilnehmer auf, die am schwersten benachteiligten Menschen in den Fokus zu stellen. Millionen Kleinbauern in den ärmsten Ländern bräuchten dringend Unterstützung, damit sie mehr nahrhafte und ökologisch wertvolle Nutzpflanzen für ihre Kinder und Familien produzieren können.

In New York sind bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen 186 Staatsführer versammelt. „Wir fordern sie auf, jetzt die Weichen für einen effektiven Klimaschutz und die Sicherung der Lebensgrundlagen aller Menschen zu stellen",  sagt Pressesprecherin Silvia Holten. „Die Industriestaaten sind hauptverantwortlich für den Klimawandel und müssen daher Verantwortung für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt übernehmen. Umfangreiche Maßnahmen müssen sofort umgesetzt werden, um weitere negative Klimaveränderungen und daraus entstehende Katastrophen zu verhindern". Schon jetzt ist absehbar, dass sich die Erde in den nächsten Jahrzehnten um mehr als 2 Grad erwärmen wird. Die Weltbevölkerung wird dabei bis 2025 um eine weitere Milliarde wachsen - Nahrungssicherheit ist jedoch schon jetzt  für viele Millionen Menschen nicht gegeben - auch als Folge des Klimawandels.

World Vision weist auf den engen Zusammenhang zwischen Klimawandel, Armut und Frieden hin. Von den Folgen der Umweltprobleme sind insbesondere die Ärmsten der Armen betroffen - sie sind es, die überdurchschnittlich oft zu Opfern von Umweltkatastrophen, z.B. von Dürren und Überschwemmungen, werden. Armut ist wiederum eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Konflikten. In einem Land mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 250 US-Dollar liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Konflikt ausbricht bei 15 Prozent. In einem Land mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 5000 US-Dollar beträgt die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch eines Krieges dagegen weniger als 1 Prozent.

World Vision ist Mitglied der „Afrikanischen Allianz für klima-angepasste Landwirtschaft" (Africa Climate Smart Agriculture Alliance, CSA) und nimmt an der Gründungsveranstaltung der globalen  Struktur dieser Allianz teil, die offiziell von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon beim Klimagipfel ins Leben gerufen wird. Douglas Brown, Direktor von World Vision für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit, erläutert: „Die neue globale Allianz wird ähnliche Ziele wie die im Juni gegründete Afrika-Allianz verfolgen, also an einer nachhaltigen Sicherung der Ernährung arbeiten, aber die Afrika-Allianz fokussiert auf die Hilfe für Kleinbauern und möchte insbesondere Frauen und Jugendliche in Projekte für nachhaltige Agrarwirtschaft involvieren." Bauernfamilien sollen befähigt werden, produktivere, nachhaltigere und widerstandsfähigere landwirtschaftliche Praktiken umzusetzen.

World Vision engagiert sich in vielen Ländern außerdem mit Wiederaufforstungsprojekten, der sogenannten FMNR-Methode (farmer managed natural regeneration), einem partizipatvien Waldfeldbauansatz, der das vorhandene Wurzelwerk nutzt und zu einem Wald wachsen lässt, aber auch mit innovativen Agrartechniken, wie der sogenannten „konservierenden" Landwirtschaft, durch die die Feuchtigkeit und Nährstoffe im Boden bleiben. Durch die FMNR-Methode konnten in vielen Regionen Afrikas zuvor kahle Böden wieder lebendig gemacht werden. Bauern, die diese Methode auf ihren Äckern anwenden, können bis zu 50 Prozent höhere Erträge erwirtschaften.

In Somalia hat World Vision gemeinsam mit sechs anderen Hilfsorganisationen einen Masterplan ins Leben gerufen, der u.a. „konservierende Landwirtschaft" und die FMNR-Methode beinhaltet und die Erwerbsgrundlagen der Menschen sichern, sowie die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen fördern soll.

Quelle

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Keine
Datum:
Dienstag, 23. September 2014, 12:15 Uhr

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