Emma Schweiger fordert: "Kinder müssen mehr gehört werden"

 

Schauspielerin Emma Schweiger (12) hat in Berlin mehr Mitsprache für Kinder gefordert. Bei einer Veranstaltung des deutsche Kinderrechte-Netzwerks zum 25-jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention sagte sie: "Alles an den Kinderrechen ist wichtig, und das ist vielen Menschen leider nicht klar. Kinder müssen mehr gehört werden, vor allem in der Schule von den Lehrern und nach der Schule von den Eltern. Das finde ich sehr wichtig, denn sonst können sie sich nicht helfen und wissen nicht zu wem sie gehen können, wenn es ein ernstes Problem gibt. Am meisten beschäftigt mich aber, dass viele Kinder sich schon in jungem Alter mit Krieg und Gewalt auseinandersetzen müssen. Kein Kind sollte Angst vor Schlägen von den eigenen Eltern oder vor wütenden Lehrern haben müssen - auch in Deutschland. Jedem sollte doch klar sein, dass es Kindern nicht gut geht und sie auch nicht lernen können, wenn sie bedroht werden."

Die jüngste Tochter von Til und Dana Schweiger stellte am Mittwoch einen Kinderrechte-Film mit Meinungsbeiträgen von Kindern aus der ganzen Welt vor.  An dem von der Kinderhilfsorganisation World Vision initiierten Filmprojekt „WoVi-Reporter für Kinderrechte" haben sich in den vergangenen zwei Monaten rund 100 Kinder mit eigenen Videos, Texten, Fotos und Bildern beteiligt. Sie u.a. mehr Mitbestimmung, besseren Schutz vor Gewalt und Missbrauch sowie Bildungschancen, die ihnen einen Ausbruch aus der Armut ermöglichen. Die Beiträge geben einen Einblick in die Wünsche und Misstände, die Kinder auf der ganzen Welt in bezug auf Kinderrechte sehen:

"Ich möchte, dass jedes Kind das Recht hat, mit seinen Eltern zu leben"  (Katja, 9, Deutschland)
"Das Leben soll schön sein, keine Hölle, sondern gesund" (Jimmy Jacob, 9, Uganda)
"Die Welt soll friedlich sein und ohne Missbrauch" (Yolsiwa, 9, Swaziland)
"Jedes Kind auf der Welt soll sein ganzes Potenzial ausschöpfen können" (David Philipp, 16, USA)
"Ich träume von einem Leben ohne Luftangriffe, Bomben und Schüsse" (Mostafa, 15, Gaza)
"Ich träume davon, dass wir jungen Menschen mitreden dürfen (Maria Ericka, 16, Bolivien)

Der Film wird kommende Woche zum Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention in New York gezeigt.

Studien wie die World Vision Kinderstudie 2013 belegen, dass das Recht auf Mitbestimmung auch für viele Kinder in Deutschland unerfüllt bleibt.. Besonders in Schulen und Betreuungseinrichtungen fühlen sich Kinder nicht ausreichend an Entscheidungen beteiligt. Nur 29 % haben das Gefühl, dass  Lehrerinnen und Lehrer ihre Meinung ernst nehmen. Bei den Betreuerinnen und Betreuern sind es nur 33%.  Weit mehr als die Hälfte aller Kinder - 66% - finden, dass die Politik ihre Meinung nicht ernst nimmt. Ein Vertreter des deutschen Kinderhilfswerks

Ungeachtet des Verbots von Gewalt gegen Kinder werden auch in Deutschland weiterhin viele Kinder Opfer von Gewalt. 43% der Kinder geben an, dass sie mindestens einmal im Leben einen "milden Klaps ins Gesicht" bekommen hätten, 9% berichten von "schweren Schlägen". 22% der Kinder zeigen psychische Auffälligkeiten wegen des wachsenden Leistungs- und Anpassungsdrucks, der auf ihnen lastet. Im internationalen Zusammenhang ist Gewalt ein gravierendes Hemmnis für Entwicklung.  Kinder und besonders Mädchen gehen zum Beispiel nicht zur Schule, wenn sie dort Übergriffe fürchten müssen.

Weiterhin ist auch das Kinderrecht auf Chancengleichheit in Deutschland nicht erreicht. 16 bis 20 Prozent der Kinder in Deutschland müssen in Armut aufwachsen. Die sozioökonomische Herkunft eines Kinder bestimmt immer noch stark, wie viel Selbstvertrauen es entwickelt und welche Bildungs- und Zukunftschancen es hat. Dieser Zusammenhang muss durchbrochen werden, denn die Zukunft der deutschen Gesellschaft basiere auf  guter Bildung und dem Generationenvertrag, betont das Kinderrechte-Netzwerk.

Das Recht auf ein sicheres Zuhause wird Millionen Kindern weltweit verwehrt, indem sie durch Konflikte zur Flucht gezwungen werden. Das zeigt auch die Tatsache, dass  36 % der Anträge auf Asyl in Deutschland von Kindern und Jugendlichen gestellt werden - davon fast die Hälfte unter 5.

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Mittwoch, 12. November 2014, 13:47 Uhr

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