G20 Führer müssen Wirtschaftsreformen in Entwicklungsländern in den Fokus stellen

 

Kein Wirtschaftswachstum auf dem Rücken der Kinder

Brisbane / Friedrichsdorf, 13.11.2014. Im Vorfeld des G20 Gipfels, der am Wochenende im australischen Brisbane beginnt, fordert die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision, dass die Teilnehmer nicht nur ihr eigenes Wirtschaftswachstum im Blick haben dürfen, sondern auch Problemlösungen für die Ärmsten der Armen erarbeiten müssen. Die Kluft  zwischen Arm und Reich ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. So besitzen ein Prozent der weltweit reichsten Menschen Güter im Wert von 110 Billionen US Dollar. Das sind 40% des weltweiten Vermögens. Demgegenüber entfällt auf die unteren 50% der Weltbevölkerung weniger als 1% des weltweiten Reichtums. In seinem jüngsten Bericht zum Thema beschreibt das World Economic Forum dieses zunehmende Einkommensgefälle als wesentlichen Auslöser von möglichen Krisen und größte weltweite Gefahr.

Gleichzeitig sind laut UNHCR mehr als 51 Milliarden Menschen weltweit auf der Flucht - so viele wie nie zuvor. Mit mehr als 400 Konflikten weltweit (Quelle: Heidelberger Institut für internationale Konfliktforschung) und 20 Kriegen gibt es so viele Konflikte wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr.

„Die Politiker, die hier in Brisbane zusammen kommen, müssen gewährleisten, dass die Ärmsten der Armen nicht zurück gelassen werden. Wirtschaftswachstum, dass nur die Reichen berücksichtigt, wird nicht dazu führen, die Welt sicherer und gerechter zu machen", betont Tim Costello, CEO von World Vision Australien. „Insbesondere die Situation unserer Kinder und der Menschen, die in extremer Armut leben, muss ein Top-Thema bei den kommenden G20 Verhandlungen sein." Die G20-Länder repräsentieren 2/3 der Weltbevölkerung und 85% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Costello, der auch Vorsitzender der Zivilgesellschaft, der C20-Gruppe ist, erläutert weiter, durch ihre massive Wirtschaftskraft hätten die G20 Führer einen wichtigen Hebel in der Hand, um viele Dinge zum Positiven zu verändern. Ein wichtiges Thema sei z.B. die Kinderarbeit.

Mehr als 168 Millionen Kinder müssen täglich arbeiten, anstatt zur Schule zu gehen. In einem Bericht, den World Vision in diesem Jahr veröffentlichte, werden Maßnahmen aufgeführt, um diesen Missbrauch zu unterbinden. "Volkswirtschaften, die in Bezug auf die Ausbeutung von Kindern ihre Augen verschließen, sorgen dafür, dass für diese Kinder und ihre Familien die Zukunft weiterhin düster aussieht, schaden aber auch ihrer eigenen Wirtschaftsentwicklung", erläutert Andrew Johnson, zuständig für politische Anwaltschaftsarbeit bei World Vision Australien. „Als Erwachsene werden diese Kinder aufgrund ihrer mangelhaften Bildung weiter in Armut leben, aber auch in ihrem eigenen Land nicht als gut ausgebildete Arbeitskräfte zur Verfügung stehen."

World Vision fordert die G20 Führer auf, weltweit Kinder vor wirtschaftlicher Ausbeutung zu schützen. Es muss einheitliche Regeln und ein gemeinsames Vorgehen geben, damit Missbrauch identifiziert und bekämpft werden kann.

„Durch den wirtschaftlichen Druck, immer billiger produzieren zu müssen und die langen und verschlungenen Wertschöpfungsketten, kann ausbeuterische Arbeit in vielen Produktionsvorgängen gut versteckt werden", so Johnson.

World Vision appelliert an die G20-Führer, dringend auch Wirtschaftsreformen und konkrete Aktionen zu beschließen, um integratives Wachstum für die Entwicklungsländer zu ermöglichen. Investitionen in gute Bildung und Ausbildung, sowie gute Gesundheitssysteme sind dringend erforderlich, um die weltweiten Probleme in den Griff zu bekommen.

Quelle

 

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Keine
Datum:
Donnerstag, 13. November 2014, 09:48 Uhr

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