Wenn Überwachung selbst zum Sicherheitsrisiko wird

 

Kaspersky-Studie zeigt, wie sich Hackerangriffe auf die Videoüberwachung

im öffentlichen Raum vermeiden lassen; Initiative Securing Smart Cities

gestartet

 

Moskau/lngolstadt, 27. Mai 2015 - Im Rahmen einer Untersuchung von

Videoüberwachungssystemen im öffentlichen Raum deckte Kaspersky Lab

sicherheitstechnische Mängel auf [1]. Demnach können zur öffentlichen

Sicherheit und Strafverfolgung installierte Anlagen von Dritten

manipuliert werden, sofern diese nicht korrekt konfiguriert wurden.

 

Seit Jahren werden neuralgische Punkte im öffentlichen Raum

videoüberwacht, um Straftaten aufzuklären oder zu verhindern. Im Rahmen

einer von Kaspersky Lab geleiteten Studie konnte der Sicherheitsexperte

Vasilios Hioureas zusammen mit Thomas Kinsey von Exigent Systems Inc.

allerdings nachweisen, dass diese Überwachungsanlagen selbst nicht immer

sicher sind.

 

So waren in einer der untersuchten Städte die Überwachungskameras als

sogenanntes „Mesh Network" (vermaschtes Netz [2]) verbunden. Die

Bilddatenströme werden dabei auf ihrem Weg zur Zentrale schrittweise zur

jeweils nächstgelegensten Kamera weitergeleitet, ohne auf WLAN-Hotspots

oder eine eigene Verkabelung zurückzugreifen. Potenzielle Angreifer

können über nur ein Gerät auch auf die gesendeten Daten der anderen

Videokameras zugreifen und diese manipulieren, wenn sie den

angegriffenen Netzknoten gerade passieren. Vermaschte Kameranetze gelten

allgemein als kostengünstige Alternative, ihre Sicherheit hängt jedoch

stark von der passenden Konfiguration des Netzwerks ab.

 

Im fraglichen Fall wurde auf jede Form von Verschlüsselung verzichtet.

Beim Nachbau des Netzes mit typgleichen Kameras stellten die Experten

von Kaspersky Lab fest, dass eine Verschlüsselung zwar möglich gewesen

wäre, diese jedoch fehlerhaft konfiguriert wurde. Die Folge: Plain-Text

[3] wurde innerhalb des Netzwerks und somit auch für Dritte sichtbar

versendet. So waren die Kaspersky-Experten in der Lage, in ihrem Nachbau

mittels einer selbst erstellten Software den Datenstrom jeder Kamera

beeinflussen und ihn beispielsweise durch Videos einer eigenen, nicht

zum Netz gehörenden Kamera zu ersetzen. Die Ergebnisse wurden umgehend

am die betroffenen Stellen weitergegeben und die Sicherheitslücke wurde

geschlossen.

 

„Unsere Untersuchung sollte zeigen, dass Cybersicherheit immer auch

Auswirkungen auf die physikalische Sicherheit hat, speziell bei

kritischen öffentlichen Einrichtungen wie die einer Videoüberwachung",

erklärt Vasilios Hioureas, Malware Analyst bei Kaspersky Lab. „Bei der

Nutzung neuer Technologien für Smart Cities sollten wir nicht nur über

Fragen des Komforts, der Energie oder der Kosteneffizienz nachdenken,

sondern auch die Cybersicherheit betrachten."

 

Kaspersky Lab: So wird Videoüberwachung sicher

 

Die Daten in einem Mesh Network sind nur dann nahezu unangreifbar, wenn

kryptografische Verfahren mit Public-Key-Infrastruktur zum Einsatz

kommen. Dennoch können bereits die folgenden Maßnahmen helfen, zumindest

weniger erfahrene Angreifer abzuwehren:

  • Für ein Mindestmaß an Sicherheit sollte der Zugriff auf die

Videodaten über WLAN erfolgen und mit einem starken Passwort geschützt sein

  • Der Name des Netzwerks (SSID) sollte verborgen bleiben und alle

erlaubten Geräte im Netzwerk müssen über MAC (Media Access

Control)-Filter spezifiziert werden

  • Die Beschriftungen und Etikettierungen an den genutzten Kameras

sollten für Unbefugte nicht einsehbar sein

 

Initiative Securing Smart Cities mit Kaspersky Lab

 

Die Initiative Securing Smart Cities [4] ist ein weltweiter

Zusammenschluss von öffentlichen wie privaten Organisationen und

Unternehmen mit dem Ziel, Antworten auf die sicherheitsrelevanten Fragen

in sogenannten Smart Cities zu finden. Unterstützt wird die Initiative

dabei von führenden Anbietern von Sicherheitslösungen in der

Informationstechnik. Darunter finden sich IOActive, Kaspersky Lab,

Bastille sowie die Cloud Security Alliance. Securing Smart Cities dient

als Informationsplattform für alle Beteiligten bei der Einführung,

Verbesserung und Förderung von intelligenten und sicheren Technologien

für moderne Städte.

 

 

[1] http://www.viruslist.com/de/weblog?weblogid=207320071

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Vermaschtes_Netz

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Plain_text

[4] http://securingsmartcities.org

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Mittwoch, 27. Mai 2015, 11:49 Uhr

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