Reiche Länder dürfen ärmste Länder bei Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele nicht allein lassen!

 

World Vision: Jeder Mensch hat ein Recht auf ein besseres Leben!

Friedrichsdorf/New York, (15.09.2015). In der kommenden Woche werden in New York die neuen Nachhaltigkeitsziele (SDGs, Sustainable Development Goals) verabschiedet. Die Staaten der Vereinten Nationen haben sich 17 Ziele gesetzt, die in 169 Unterzielen genauer definiert sind. Erstmals richten sich die Ziele auch an die Industriestaaten und greifen auch die Themen Friedensförderung und Klimawandel auf. Bis 2030 soll erreicht werden, dass alle Menschen ein Leben in Würde führen können. „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein besseres Leben", betont Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender der Kinderhilfsorganisation World Vision Deutschland. „Die Millenniumsentwicklungsziele, die in diesem Jahr erreicht werden sollten, haben das Leben von Millionen von Kindern und Familien gerettet und auch die Lebensbedingungen von Milliarden Menschen verbessert, aber es gibt immer noch große Lücken."

Ungleichheit, beschnittenes zivilgesellschaftliches Engagement, das Weiterbestehen von Konflikten und eine fehlende Datengrundlage führten dazu, dass Milliarden von Menschen nicht wesentlich von den internationalen Anstrengungen profitiert haben und es für viele Millionen Menschen überhaupt keine Verbesserungen gab, beklagt die Organisation. Waffenschmidt betont: „Die Nachhaltigkeitsziele müssen hier um einiges besser werden. Die reichen Länder stehen in der Pflicht und müssen gemeinsam mit den Ländern des Südens für die Umsetzung sorgen. Das Armutsgefälle innerhalb von Ländern - auch mittleren Einkommens - muss stärker beachtet werden, dazu ist eine Priorisierung der am meisten gefährdeten Menschen und besonders von Kindern notwendig."

Insbesondere auf Konfliktgebiete und fragile Staaten sollte die Staatengemeinschaft ihr besonderes Augenmerk richten, denn hier wurde keines der bisherigen Millenniumsentwicklungsziele auch nur annähernd erreicht.

Waffenschmidt fordert: „Die hehren Versprechen der unterzeichnenden Länder müssen durch eine gute Datengrundlage nachgehalten werden und schließlich bedarf es eines soliden Finanzierungsrahmens, um tatsächlich bis 2030 absolute Armut und unnötige Kindertode zu beenden."

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Flüchtlingskrise in Europa erläutert World Vision, dass unter dem SDG-Ziel 10.7. klar gefordert wird, dass alle Länder für eine gut organisierte Asylpolitik zu sorgen haben. Die Kinderhilfsorganisation ist seit Jahren in vielen Ländern mit langfristiger Entwicklungszusammenarbeit, aber auch mit humanitärer Hilfe in Konfliktländern tätig und versucht so, die Ursachen von Flucht zu bekämpfen. „Wenn Menschen keine Perspektive für sich und ihre Kinder sehen, werden sie ihre Heimat verlassen", betont Waffenschmidt, „World Vision sieht sich weiterhin in der Verantwortung, die am meisten gefährdeten Menschen und besonders Kinder zu erreichen und ihnen beizustehen, sie darin zu unterstützen, sichtbar zu werden und Gehör zu finden."

Nach dem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen wurden bisher nur 41% der für das Jahr 2015 erforderlichen Finanzmittel für die Syrienhilfe ausgezahlt. Dies hat dazu geführt, dass die Nahrungsmittelhilfen für Flüchtlinge in Libanon von monatlich 30 US-Dollar pro Person auf etwa 15 US-Dollar halbiert werden mussten. Die meisten Asylsuchenden kommen aus Konfliktländern wie Afghanistan oder Somalia oder Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören.

 

Quelle

 

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Keine
Datum:
Dienstag, 15. September 2015, 11:43 Uhr

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