Eugene Kaspersky zur Malware-Infizierung im Kernkraftwerk Grundremmingen

 

im AKW Grundremmingen in Bayern ist ein Schadprogramm entdeckt worden [1]. Der weltbekannte Cybersicherheitsexperte Eugene Kaspersky, CEO und Chairman von Kaspersky Lab, schätzt den Cybervorfall wie folgt ein:

 

„Ein Computer, der Steuerungsprotokolle für die Lademaschine der Brennelemente im deutschen Atomkraftwerk Grundremmingen erstellt, wurde mit Schadsoftware infiziert. Bei vielen, die die Nachricht gelesen oder gehört haben, werden jetzt höchstwahrscheinlich alle Alarmglocken läuten. Allerdings ist der Vorfall an sich nicht wirklich überraschend.

Mich überrascht eher, dass wir nicht häufiger von solchen besorgniserregenden Fällen hören. Der Betreiber geht nicht von einer zielgerichteten Attacke auf das System des Atomkraftwerks aus. Laut deutschen Medienberichten handelte es sich wohl um eine ,gewöhnliche‘ Infektion, die möglicherweise von jemandem verursacht wurde, der ein Speichergerät mit dem System verbinden wollte.  Mit Blick auf mit dem Internet verbundenen Dingen und Systemen zeigt der Vorfall jedenfalls eines ganz deutlich: kritische Infrastrukturen sind verwundbar, wie alle anderen Systeme auch, die mit dem Internet verbunden sind. Wir sahen bereits die Auswirkungen eines Cyberangriffs auf einen Hochofen - bekannt gegeben durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) [2]. Zudem gab es Stuxnet, eine Malware, die angeblich dafür entwickelt wurde, um nukleare Anreicherungsanlagen im Iran physisch zu zerstören. Betreiber und Regulierungsbehörden müssen verstehen, dass in Zeiten, in denen wir mehr als 310.000 neue Schadprogramme täglich entdecken, ein paar dieser Schädlinge auch Systeme schädigen können, die niemals das eigentliche Ziel dieser Schadsoftware waren. Wir müssen uns auf solche Fälle, und natürlich ebenso auf zielgerichtete Attacken, vorbereiten."

 

 

[1]

http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/kkw-gundremmingen-schadsoftware-akw-100.html

 

[2]

https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/Lageberichte/Lagebericht2014.pdf?__blob=publicationFile

 

 

Quelle

 

Tags:
Keine
Datum:
Dienstag, 26. April 2016, 11:41 Uhr

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