Weltklimagipfel in Weltzukunftsgipfel umbenennen. Kinder haben Recht beteiligt zu werden!

 

Bonn, 17.11.2017. Der Weltklimagipfel ist beendet. Viele Jugendliche aus allen Erdteilen der Welt waren anwesend und forderten eine stärkere Beteiligung bei den Verhandlungen. Die Erwachsenen würden über Dinge entscheiden, die viele von ihnen nicht mehr beträfen, hieß es, aber langfristige Auswirkungen auf sie selbst und ihre Kinder hätten. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision Deutschland unterstützt diese Forderung. Laut der UN-Kinderrechtskonvention, Artikel 12 haben Kinder ein Recht auf Partizipation und Berücksichtigung des Kindeswillens - Umweltfragen gehören ohne Frage dazu. In Deutschland steht im Grundgesetz, Artikel 20a die Forderung, die natürlichen Lebensgrundlagen in Verantwortung für die zukünftigen Generationen zu schützen. § 1 Absatz 3 Nr 4 des Achten Buches Sozialgesetzbuch beinhaltet, dass für junge Menschen und ihre Familien positive Lebensbedingungen sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt geschaffen und erhalten werden sollen.

 

„Auf dem Gipfel habe ich viele Jugendliche getroffen, die eindrücklich und unter Tränen ihre Zukunft beschrieben", so Silvia Holten von World Vision Deutschland. „Zwar geht es auch um das Klima, aber in erster Linie um die Lebensbedingungen künftiger Generationen. Der Erde ist es egal, wie heiß sie ist, aber wir Menschen, Tiere und Pflanzen können nur unter bestimmten Bedingungen leben." Es wird befürchtet, dass von 66,5 Millionen Kindern im Jahr 2000, die von Auswirkungen des Klimawandels betroffen waren, in den nächsten 10 Jahren geschätzt 175 Millionen jährlich unter den Auswirkungen zu leiden haben werden.

 

Akut von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind viele Kinder und ihre Familien auf den kleinen Inseln und in küstennahen Gebieten, wie z.B. auf Fidschi, Vanuatu oder den Marshallinseln. Allein in Indonesien sind von 17.000 Inseln 2000 vom Untergang bedroht. 60% der indonesischen Weltbevölkerung leben in küstennahen Regionen. Aber Dürrekatastrophen sind weiterhin eine Gefahr für Kinder, wie z.B. in Ostafrika, wo immer noch etwa 800.000 Kinder so schwer unterernährt sind, dass ihr Überleben gefährdet ist. Auch Fluchtbewegungen und der Ausbruch oder die Verstärkung von Konflikten werden indirekt vom Klimawandel beeinflusst. Wenn Menschen nichts mehr zu essen und kein sauberes Wasser zu trinken haben, die Natur zerstört ist und sie keine Perspektive für sich und ihre Kinder sehen, sind sie gezwungen, nach Überlebensmöglichkeiten in anderen Regionen und Ländern zu suchen. Es drohen Spannungen zwischen Völkern und Staaten um natürliche Ressourcen.

 

Vor dem Hintergrund fordert World Vision die Staatengemeinschaft auf, den „Weltklimagipfel" in „Weltzukunftsgipfel" umzubenennen. „Es geht um nichts anderes als um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder" so Holten. „Hier in Bonn ging es um Hunger, Ernährung, Landwirtschaft, Ressourcenknappheit, Konflikte und weitere Themen, die mit dem Klima zusammenhängen, aber in entscheidender Weise das Leben künftiger Generationen betreffen."

World Vision fordert die entwickelten Länder auf, ihre Versprechungen an die ärmsten Länder einzuhalten und sie finanziell zu unterstützen, um die Klimaanpassungen zu bewältigen.

 

„In Polen werden im nächsten Jahr erstmals ‚rote‘ Karten an die Länder verteilt, die ihre Versprechungen, die sie auf dem Klimagipfel in Paris gegeben haben, nicht eingehalten haben. Aktuell ist Deutschland nicht unter den Vorreitern bezüglich der Umsetzung", betont Holten.

 

World Vision bekämpft in seinen Projektregionen die grundlegenden Ursachen von Kinderarmut und Klimakatastrophen. Dies wird erreicht, indem z.B. alternative Ackerbaumethoden angewandt, regenerative Wiederaufforstung und Existenzgrundlagen gefördert werden, damit Familien sich wirtschaftlich entwickeln und so ihren Kindern eine Perspektive bieten können.

 

Im Rahmen einer internationalen Kampagne unter dem Titel „Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden", kümmert sich World Vision besonders um Kinder in Brennpunkten und auf der Flucht, sorgt für Betreuung in Kinderschutzzentren, in denen sie medizinisch und mit Nahrungsmitteln versorgt werden und zur Schule gehen können.

 

Quelle

 

 

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Keine
Datum:
Samstag, 18. November 2017, 11:09 Uhr

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